Geschichte


Unsere Alemannenfahne im Jahre 2012 stammte zum Teil aus dem Jahr 1956, dem 50. Stiftungsfest Alemanniae. Gewisse Teile der Fahne sind jedoch viel älter. So stammt das Rückenteil der Fahne, der rote Adler auf weißem Grund, von der viel älteren Herulenfahne, somit aus der Zeit vor dem 2. Weltkrieg und ist daher über 70 Jahre alt. Dieser bemerkenswerte rote Tiroler Adler wurde vom Innsbrucker Architekten Clemens HOLZMEISTER v. Dr. cer. Tell, CII entworfen.
Was die Fahne alles mitgemacht hat, schildert auch die Machtübernahme durch die Nationalsozialisten und Rettung der Fahne sowie das Versteck  über 7 Jahre hindurch.

Fahnenweihe Herulia 5. Mai 1935

Die Anschaffung der Fahne ermöglichten Spenden des Bundeskanzlers Schuschnigg, des Fürsten Starhemberg, des Landeshauptmann Dr. Schumacher, des Landesstatthalters Ing. Gerber, des Landeshauptmann Ernst Winsauer von Vorarlberg, von LR Gamper, der Professoren der Lehrerbildungsanstalt, der Altherren sowie der Fahnenpatin Frau Dora Ruggenthaler, geb. Jaist. LR Dr. Gamper hatte den Ehrenschutz übernommen.
Aktivenvorstand (Senior) war Max Lutz v. Bubi, Altherrenvorstand (Philistersenior) war LAbg. Sebastian HACKL v. Dr.cer. Siegfried.
Der Kommers, die Stiftungsmesse mit der Fahnenweihe, die Heldenehrung am Lehrerkriegerdenkmal bei der Lehrerbildungsanstalt sowie der Autobummel nach Seefeld waren ein gesellschaftliches Ereignis, an dem Vertreter des Landes, der Stadt Innsbruck, der Schulbehörden wie der Mittelschulverbindungen teilgenommen haben.

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Bild: Fahnenpatin Frau Dora Ruggenthaler, Chargierte

Verbotszeit 1938 – 1945

Am 11. März 1938 marschierten deutsche Truppen in Österreich ein. Die Nationalsozialisten übernahmen die Macht. Österreich wurde dem Hitlerdeutschland gleichgeschaltet. Die SA besetzte unsere Bude im »Rößl in der Au«, machte aus den Verbindungsschildern und anderem, was brennbar war, ein Freudenfeuer. Während später die SA einen Appell abhielt, wagte sich der aktive Bursch Benjamin Flöß mit Fahrrad und Handwagen zur Bude und lud Fahne, Wichsen und Kneipartikel auf und brachte alles in seine Wohnung.

Das goldene Jubiläum 30. Juni bis 1. Juli 1956


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Bild: Alemannen & Fahne 1956

35 Mann Aktivitas, ein ambitioniertes AH-Chargenkabinett schaffen die Voraussetzungen für das 50. Stiftungsfest.  Es findet in einem festlich geschmückten Saal ein großer Festkommers im Großgasthof »Breinößl« statt. Das Chargiertenkorps des TMV ist gestellt, verstärkt durch die Chargen einer verehrlichen MKV-Verbindung Arminia Hollabrunn. 252 Personen, über die Hälfte Alemannen, das übrige Kartellbrüder aus dem ganzen Land sowie Ehrengäste. Eine Bläsergruppe der Anstalt begleitet die Cantusse.
Am nächsten Tag finden eine Festmesse und die Fahnenweihe in Mariahilf statt. Monsignore Danler, Pfarrer von Mariahilf, zelebriert die Festmesse und vollführt die Fahnenweihe. Das Rückenteil der Fahne, der rote Adler auf weißem Grund, wurde von der alten Herulenfahne in die neue Fahne übernommen.  Die Fahnenpatin war Frau Maria Kluckner.

Das Jahr 2011

Verständlicherweise hat der Zahn der Zeit, Versteck vor den Nazis und sehr vieler Chargiereinsätze der Alemannenfahne entsprechend zugesetzt, sodass bereits größere Teile eingerissen waren. Eine weitere Verwendung dieser Alemannenfahne war so nicht mehr tragbar. Dies hätte die vollständige Zerstörung dieser historisch wertvollen Fahne mit einzigartigem Tiroler Adler, welcher von keiner weiteren Verbindung geführt wird, bedeutet.
Sämtliche Gewindeverbindungen der Stange, wie an der Fahnenspitze mit dem Zirkel und am Schaft um die Fahne zu transportieren, waren ausgeschlagen oder erfüllten nicht mehr ihren Zweck. Die Halterungen für das Fahnenblatt waren ausgerissen und es fehlten einzelne Karabinerhaken.

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Bild: Beschädigte Alemannenfahne 2012


Folglich hat die Hauptversammlung (GAHC) 2011 beschlossen, eine neue Fahne anzuschaffen.

Doch dass es zu einer neuen Fahne kam, bedeutete eine grosse finanzielle Herausforderung. Die Herstellung der Fahne fand ausschliesslich in Handarbeit in Österreich statt und Dank des Kassiers Ing. Akad. Exp.-Kfm. Dipl.-Ing. (FH) Thomas Klaffenböck v. Blondl konnte diese finanzielle Hürde erfolgreich gemeistert werden. Es fanden sich etliche großzügige Spender und Spenderinnen ohne die dies nicht möglich gewesen wäre.

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Bild: Herstellung der neuen Fahne (c)2012 Fa. Ridia

Fahnenweihe Alemannia 20. Oktober 2012


Nach beinahe einem Jahr Vorbereitungszeit war es am Samstag, den 20. Oktober 2012 soweit. Es wurde die neue Alemannenfahne schließlich am historischem Boden des Innsbrucker Bergisels geweiht.
In der Landesgedächtniskapelle im Kaiserjägermuseum zelebrierte OStr. Mons. Dr. Josef Wolsegger v. Dr. Kuli, TTI, RTI die hl. Messe vor zahlreich erschienenen Bundes- und Kartellbrüdern. Gekommen waren die Spitzen der Verbindung - angeführt vom hohen Phil.x Hsol Johannes Lindig v. Dr.cer. Herkules - des TMV - an der Spitze Landesvorsitzender Amtsdir. Raimund Zettinig v. Dr.cer. Hannibal, RTI, RGI und die Fahnenpatin Annemarie Schipflinger. Auch Landtagspräsident DDr. Herwig Van Staa v. Dr.cer. Perkeo, TGW et. mult. liess sich diese einmalige Gelegenheit nicht entgehen, schließlich bietet die Gedächtniskapelle einen prächtigen Blick auf die Dächer von Innsbruck.
Es folgten ein Gruppenfoto, der Sektempfang und im Anschluss ein warmes Buffet, dessen Reste der städtischen Herberge gespendet wurden.
Am, vom Aktivenvorstand (Senior) Michael Liussi v. Stinson, hervorragend geschlagenen Festkommers im Urichhaus wurde Dr. Roland Pollo v. Peppone die Würde eines Ehrenaltherren (Dritthöchste Auszeichnung der Verbindung) verliehen, aus diesem Anlass stiftete der Geehrte ein schönes Kreuz für das Alemannengrab am Tummelplatz. Hsol Edwin Müller v. Dr.cer. Thyrsus unterstrich in seiner Laudatio die Verdienste von Neo-EAH Peppone.
Phil.xx Dr. Benedikt Treml v. Pluto unterstrich in kurzen Worten die Bedeutung der Fahne und lieferte in einer Präsentation einen exzellenten Kurzüberblick über die Geschichte der Fahnen Alemannias.
Neben Alemannia führt auch ev. Rhaethia Wien die Farben grün - rot - gold, drei Vertreter scheuten nicht den langen Weg und ergänzten die gut gefüllte Kommerstafel.
Viele Rückmeldungen bestätigten, die Fahnenweihe war ein gelungenes und würdiges Fest.

Ein herzliches Vergelt’s Gott allen Spendern und Spenderinnen ohne die dies nicht möglich gewesen wäre! Siehe Spendenliste